Der „Hundebabba“

Wie wird das Hobby zum Beruf? Durch die Liebe zu meinem Hund Fletscherbaby! Es war meine große Liebe. Nie reichte in meinem damaligen Beruf für ihn die Zeit. Immer hatte ich ein schlechtes Gewissen, denn ich wusste, was er brauchte, aber ich kam nicht dazu mit ihm alles zu tun, was ich für richtig erachtete. Wie es dann der Zufall so will, führte mich das Schicksal auf den Weg zum professionellen Hundetrainer.

Mein Freundeskreis hielt mich für verrückt, mit Mitte 30 ein Neuanfang im Berufsleben zu wagen. Doch ich ging diesen Weg trotzdem und öffnete Anfang 2000 ein neues Kapitel in meinem Leben. Der „Hundebabba“ war geboren! 

Als ich meine Grundausbildung als Hundetrainer abgeschlossen hatte, eröffnete ich 2002 meine „Mobile Hundeschule“.

 

Das Interesse an meiner Hundeschule war sehr groß, und ich arbeitete wie besessen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Ich besuchte im Laufe der Jahre viele Vorträge und Seminare. Unzählige Hundefachbücher saugte ich auf wie ein Schwamm. Dieser Beruf stellt hohe Anforderungen an den Trainer, zudem trägt man eine große Verantwortung, außerdem wollte ich die Beziehung vom Besitzer zum Hund entspannen und vereinfachen und das Verstehen von Mensch und Tier fördern. Ich sammelte Erfahrungen beim Training und häufte eine Menge an Fachwissen an.

 

Es war die lehrreichste Zeit, die ich erfahren durfte.

Meine größten Lehrer aber waren die Hunde und da besonders mein bester Freund „Fletscherbaby“.

Irgendwann wurde mir klar, ich brauchte ein Gelände, wo ich mit mehreren Hunden zusammen -leben konnte. Nur so konnte ich auch meinen eigenen Ansprüchen an mich und meinen Wunschberuf gerecht werden. Nach einer langen Zeit der Suche, als ich fast schon aufgegeben hatte, klingelte das Telefon und …aus einem Traum wurde Realität.

 

Das Gelände in Kaichen war genau richtig, um ein Hundeparadies zu erschaffen. Ich suchte mir Leute, die von meiner Idee ebenso begeistert waren. 2008 begannen wir mit den Bauarbeiten.

 

Anfang 2009 eröffneten wir die Hundeherberge. Seitdem lebe und arbeite ich auf der Hundefarm in Kaichen.

 

Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, und kein Tag gleicht dem anderen. Deswegen kommt bei uns nie Langeweile auf.

 

Die Leitung der Hundeherberge bei einer Sieben - Tage - Woche beansprucht sehr viel Zeit und Energie, daher musste ich Prioritäten setzen und den Beruf des Hundetrainers zurückstellen. Allerdings bin ich immer wieder froh, wieviel Einblick ich in die Psyche und die Verhaltensweisen von Hunden erhalten habe.

 

Jeden Tag werde ich entschädigt durch eine wilde sabbernde Hundemeute, die mich fröhlich begrüßt!

 

Außerdem macht es mir sehr viel Spaß, wenn mir die Hundehalter folgendes berichten: Wenn sie Videos im Internet von unserem Hundehotel zusammen mit ihren Hunden anschauen und die Hunde hören meine Stimme, sind sie freudig am Wedeln. Oder wenn unsere Stammgäste, merken, dass die Tasche für den Hundeurlaub gepackt wird, wird von der Abfahrt bis zur Ankunft in der Hundeherberge im Auto erwartungsvoll gefiepst. 

 

Alles das bestärkt mich in der Gewissheit, dass ich den richtigen Weg für mich gewählt habe. Es motiviert mich täglich neu zu versuchen, meine Arbeit immer besser zu machen und den Hunden das zu geben, was sie benötigen: